So sah es aus heute früh, am Dienstag, dem 26.04.2022, um 05:00 Uhr vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Ich bin aufgeregt, weil ich nun starte, freue mich aber auf all die netten Menschen, die ich treffen und die Geschichten, die ich unterwegs hören und erleben werde.
Und schon begegnen sie mir das erste Mal: diese seltsamen, einzigartigen, „kleinen Dinge“ die so typisch für lialo sind. Dinge, die da eigentlich nicht hingehören und deshalb genau da hingehören! Die kleinen Details, die manchmal die größten Geschichten erzählen. Diesem Ding hier im Asphalt konnte ich zwar beim drüberwegrollen nicht lange zuhören, aber: die Richtung stimmt schonmal, denke ich, und peile Dresden an…
Seine erste lialo Tour ist soeben fertig geworden und er lädt mich ein, kurz spontan vorbei zu kommen. Um nachzusehen, in Heide, und was dort nach der Kohle übrig blieb. So der Titel der Tour, die er mit seiner Kollegin Silvia im gemeinsamen Heimatort erstellt hat. Einer Wohnsiedlung, die ehemals eigens für die Arbeiter aus dem Braunkohletagebau erbaut wurde.
Einerseits um die Dorfchronik zu dokumentieren und andererseits um etwas für die Zukunft des nahezu vollständig verlassenen Ortes zu unternehmen. Schau auf diesen Fleck Erde, Welt!
Ich bin ein wenig ergriffen, als ich durch die leeren Straßen rolle. Treffe Silvia an einem – diesmal gar nicht so kleinen „Ding“ – in der Ortsmitte zu einem kurzen, aber sehr netten Gespräch. Fahre anschließend in Gedanken versunken weiter nach Süden…noch gut 50 Km bis Dresden…
Yeah, nach 210 Km erreiche ich mein erstes Etappenziel! In der quirligen Neustadt treffe ich Anett auf ein Heißgetränk und wir plaudern über ihre neue Tour, die genau das zum Thema hat. Das kreative, alternative Leben in der Bunten Republik Neustadt. Anett kennt und liebt diesen Kiez und ihre Tour fängt diese ganz besondere Atmosphäre sehr lebendig ein. Hier geht es zum Video-Interview.
Auch eine Institution in der Neustadt; das Kinder-, Jugend- und Familienhaus LOUISE, das Anett als Spendenempfänger in Dresden ausgesucht hat. Anja, vom Malwina e.V., die das Haus seit Jahren betreiben, gesellt sich zu uns und erzählt von ihrer Tätigkeit dort. Spannend. Hier live zu hören und zu sehen.
Die Zeit vergeht wie im Flug und ich habe mittlerweile vor allem eines….Hunger! Danke Dresden, danke Anett und Anja für eure Zeit und euer Engagement in eurem Kiez!
Noch eine letzte kurze, aber fordernde Fahrt auf den Kirsch-Berg hinauf, dann endet nach gut 15 Std. auf dem Rad, der erste Tag. 🙂 Morgen: Chemnitz!