Köln Ehrenfeld auf eigene Faust? Die Smartphone Veedel-Tour zu Street Art & Industriekultur 🏭

Köln ist mehr als nur Dom, Karneval und Liebesschlösser. Wer das authentische Lebensgefühl der Stadt sucht, muss raus aus der Altstadt und rein ins Veedel. Köln Ehrenfeld ist genau so ein Ort: Rau, bunt und voller Überraschungen. Statt trockener Jahreszahlen erwarten dich hier Street Art, Industriegeschichte und ein ganz eigener Vibe. Mit der vom Wikipedianer und ♥️ Kölner Achim entwickelten Tour auf deinem Smartphone tauchst du tief in diesen Kosmos des Veedels ein – inklusive dem perfekten Soundtrack 🎧 für deinen Spaziergang 🚶‍♂️ – jederzeit und ohne Termin.

Tipp für Lehrer*innen
Die Tour ist auch eine schöne Aktivität für einen lehrplankonformen und dennoch aufregenden Wandertag oder ein überraschendes Highlight auf einer Klassenfahrt nach Köln. Mehr zum Ablauf, den Inhalten und Lehrplan-Bezügen gibt’s hier.

Zwischen Mälzerei und Streetart

Die Veedel Tour beginnt an der Alten Mälzerei in der Hospeltstraße. Wie ein Fels in der Brandung steht das Industriedenkmal von 1899 zwischen den modernen Neubauten – ein perfekter Startpunkt für deine Zeitreise. Nur ein paar Schritte weiter tauchst du im Leo-Amman-Park in die Geschichte der Firma Leyendecker ein. Wo früher Fabrikschlote rauchten, siehst du heute den markanten ‚Blau-Gold-Turm‘ und die spektakulären Murals am Bürgerzentrum ‚BÜZE‘. Halte dein Smartphone bereit, das sind tolle Fotomotive! Und dann wäre da noch der mysteriöse Nasenbrunnen … Was es mit den Riechorganen auf sich hat 🤔 Das verrät dir die Tour vor Ort 💡

Dunkles Kapitel deutscher Geschichte

Ein paar Meter weiter wird es still und nachdenklich. Die Gedenkstätte der Edelweißpiraten markiert einen der dunkelsten, aber auch wichtigsten Orte im Veedel. Hier wurden am 10. November 1944 dreizehn Widerstandskämpfer der Ehrenfelder Gruppe ohne Urteil öffentlich hingerichtet. Nimm dir Zeit für die Wände der Unterführung: Sie erzählen eindringlich von den damaligen Zuständen und dem mutigen Kampf der Jugendlichen gegen das NS-Regime. Ein wichtiger Moment gegen das Vergessen, bevor dich am Bahnhof Ehrenfeld wieder das pralle Leben erwartet.

Mobilität im 20. Jahrhundert – Autos in Ehrenfeld

Doch Ehrenfeld war nicht nur Eisenbahn-Knotenpunkt, sondern auch die Wiege einer Weltmarke. Kaum zu glauben, aber wahr: 1899 gründete August Horch hier das Vorgängerunternehmen von Audi. Was heute für High-Tech steht, begann in Ehrenfeld ganz bescheiden in einem gemieteten Pferdestall. Dort schraubte und reparierte der ehemalige Benz-Mitarbeiter an den ersten Motorwagen. Vom Pferdestall zum Global Player – hier spürst du den echten Pioniergeist der deutschen Automobilgeschichte hautnah 🚗

Entdeckt den Duft des Stadtteils

Von Motorenöl zu ‚Echt Kölnisch Wasser‘: Dein Weg führt dich direkt weiter zu einem Duft, den wirklich jeder kennt. Hier auf dem ehemaligen Firmengelände wurde lange Zeit das berühmteste Parfüm der Welt produziert: 4711. Wer hätte gedacht, dass die ikonische türkisfarbene Flasche ihre Heimat auch hier in Ehrenfeld hatte? Das Areal birgt eine faszinierende Geschichte, die weit über den ersten Blick hinausgeht. Über 200 Jahre war die Marke in Familienhand, bevor sie Teil eines Weltkonzerns wurde. Der Mythos 4711 aber lebt weiter – und hier stehst du mitten in seiner Geschichte.

Ein Leuchtturm ohne Meer und Architektur von heute

Ehrenfeld steckt voller Kuriositäten: Hast du dich schon mal gefragt, warum mitten in Köln ein echter Leuchtturm steht? Der Helios-Turm ist eines der Wahrzeichen des Veedels und erzählt von einer Zeit, als Ehrenfeld die Welt erleuchtete. Aber der Stadtteil ruht sich nicht auf der Geschichte aus. Nur wenige Meter weiter erlebst du mit der beeindruckenden Zentralmoschee moderne Architektur der Extraklasse. Von alter Industrie zum modernen Schmelztiegel – hier siehst du den Wandel der Stadt auf einen Blick.

Bildquellen

Titel: superbass, CC-by-SA 4.0
Alte Mälzerei: Raymond, CC-by-SA 4.0
4711: JojoParis, CC-by-sa 3.0
Leuchtturm der Helioswerke: superbass, CC-by-SA 3.0
DITIB-Zentralmoschee in Ehrenfeld: Raymond, CC-by-SA 4.0